Das Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW teilte mit (Erklärung des Ministeriums):
Zum 100-jährigen Bestehen würdigte Schulministerin Barbara Sommer die Verdienste der Montessori-Pädagogik als wichtige Ergänzung zu den bestehenden Regelschulen. "Die Montessorischulen in Nordrhein-Westfalen setzen die Lehrpläne und Richtlinien des Landes um. Aber sie erreichen die Ziele auf eigenen Wegen." so die Ministerin.
Im Januar 1907 gründete Maria Montessori ihr erstes Kinderhaus im römischen Proletarierviertel San Lorenzo. Damit ermöglichte sie den Arbeiterkindern Roms eine schulische Ausbildung. Von Anfang an war ihr eine Erziehung der Gesamtpersönlichkeit wichtig. Der Grundsatz "Hilf mir, es selbst zu tun" zeigt deutlich, dass sich der reformpädagogische Bildungsansatz unmittelbar am Kind orientiert und konsequent seine Belange berücksichtigt. Maria Montessori forderte für den Unterricht eine Atmosphäre des persönlichen Vertrauens zwischen Lehrern und Schülern. Ihr oberstes Bildungsziel war es, jedes Kind zur Selbständigkeit zu führen.
Noch heute gelten die Grundsätze auch in den 42 Montessorischulen in Nordrhein-Westfalen. 10.430 Schülerinnen und Schüler in allen Schulformen besuchen eine Montessori-Klasse, davon 5.601 eine Montessori-Klasse in der Grundschule. "Montessorischulen sind als Ergänzung zu den Regelschulen in der Schullandschaft in Nordrhein-Westfalen nicht mehr wegzudenken", sagt die Ministerin.
Die Lehrerinnen und Lehrer der Montessorischulen nutzen differenzierte Unterrichtsformen wie Freiarbeit, Gruppenarbeit, Projektarbeit oder gebundenen Unterricht und ermöglichen den Kindern Bewegungsfreiheit sowie Mitbestimmung bei der Arbeits- und Partnerwahl sowie bei der Lernzeit.
"Das Konzept von Maria Montessori gibt noch heute wichtige Impulse für eine individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern und damit für eine Unterrichtsentwicklung nach der Vorgabe des Schulgesetzes", meint Ministerin Sommer.